Labels

Sonntag, 25. Januar 2015

Basho

Basho
Der Dichter Basho wurde im Jahr 1644 in Ueno als Kinsaku Matsuo und als Sohn eines niederen Samurai geboren. Den damaligen Gepflogenheiten entsprechend wechselte er je nach Lebensphase seinen Vornamen: Aus Kinsaku wurde erst Jinshiro, dann Chuzaemon, schließlich Munefusa – doch in der Welt wurde er unter seinem Dichternamen Basho (= Bananenstaude) bekannt.

Etwa 1656 trat Basho in den Dienst des Fürstensohnes Yoshitada, der mit ihm die Leidenschaft fürs Dichten teilte. Zusammen studierten sie bei dem Poeten Kigin Kitamura die Waka- und Haikai-Dichtung. Bashos erste Gedichte wurden in den 1660er Jahre in Sammlungen veröffentlicht. Der Tod von Yoshitada im Jahr 1666 stürzte Basho in eine Krise. Er quittierte den Dienst und verließ Ueno. Mit diversen Tätigkeiten hielt sich Basho über Wasser, bis sich sein Ruf als Dichter und Lehrmeister gefestigt hatte. 1680 überließ ihm sein langjähriger Gönner Sampu ein Haus in Fukagawa; ein Schüler schenkte ihm eine Bananenstaude für das neue Heim, die bald für den Namen des Dichters Pate stand.

Basho ging auf mehrere Wanderreisen, deren Erfahrungen er als Reisetagebücher zu Papier brachte. Sein vielleicht bekanntestes Reisetagebuch ist das„Oku no hosmomichi“ (dt. Übersetzung als „Auf schmalen Pfaden durchs Hinterland“).

1694 starb der Dichter im Kreise seiner Schüler in Osaka.

Als Bashos Verdienst gilt es, das zunächst profane Haiku auf eine höhere Stufe gehoben zu haben. Beeinflusst durch den Zen-Buddhismus erhielt das Gedicht einen meditativen Charakter und sollte so zu einem Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung werden. Bashos Haikus wurden zu den Prototypen dieser Gedichtform schlechthin.

Interessante Links:

Hier rezensiert:

Weitere ins Deutsche übersetzte Werke:
    • Hokkus
    • Hundertelf Haiku
    • Sarumino

    Keine Kommentare:

    Kommentar veröffentlichen