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Mittwoch, 14. August 2013

„The Ring“ von Koji Suzuki

Vor Koji Suzukis „The Ring“ habe ich mich eine ganze Weile erfolgreich gedrückt. Bei grusligen Storys werde ich zur absoluten Memme, habe abends Angst davor, das Licht auszumachen und kann nicht einschlafen, wenn ich auch nur ein komisches Geräusch höre. Den Film „The Ring“ kenne ich nur vom Trailer her, aber ich hatte die Befürchtung, dass die Romanvorlage irre unheimlich sein müsste und mich um meinen Schlaf bringen würde. Zwar ist der Psychohorrorroman durchaus nicht unspannend, aber einen besonders großen Thrill hat er mir dann doch nicht bereitet. Gott sei Dank...

Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als vier Teenager unter mysteriösen Umständen zu Tode kommen. Trotz des jungen Alters sterben sie an akutem Herzversagen zur selben Zeit an drei verschiedenen Orten. Der Reporter Asakawa ist der Onkel eines Opfers und erfährt durch einen Zufall von einem weiteren Fall. Sein journalistischer Instinkt verneint einen Zufall und Asakawa beginnt zu recherchieren: Die vier Teenager scheinen exakt eine Woche nach einem gemeinsamen Aufenthalt in einem Feriendorf in Hakone gestorben zu sein.

Als sich Asakawa in demselben Bungalow einmietet, in dem sich die Jugendlichen aufgehalten haben, fällt ihm ein Video in die Hände, von dem er vermutet, sie hätten es sich vor Ort angesehen. Als Asakawa das Band startet, laufen einige schauerliche Szenerien ab, die ihm die Gänsehaut über den Rücken jagen. Das Video enthält zudem die Botschaft, dass jeder Zuseher nach Ablauf von einer Woche das Zeitliche segnen wird, wenn er nicht die folgenden Anweisungen befolgt… Doch genau diese scheinen die Jugendlichen überspielt zu haben, dass Asakawa die Chance nicht wahrnehmen kann, die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Der Tod der Teenager lässt keinen Zweifel daran, dass der Fluch auf dem Video tatsächlich eintreten wird.

Völlig verzweifelt zieht Asakawa seinen Kumpan Ryuji, der sich auf parapsychologische Phänomene spezialisiert hat, hinzu. Gemeinsam versuchen sie Licht ins Dunkle zu bringen, wie das Video entstanden sein mag, wer hinter seiner Aufzeichnung steckt – und vor allem, wie der Fluch aufgehoben werden kann. Denn zwischenzeitlich hat nicht nur Asakawa das unheilbringende Video gesehen.

Zwischendurch liest sich „The Ring“ wie ein normaler Kriminalroman. Die grusligen und mystischen Elemente finden sich jeweils (fast) nur zu Beginn und am Ende des Thrillers. Daher ist es mit dem Horror auch nicht allzu weit her. Da waren mir die Erzählungen in Koji Suzukis „Dark Water“ schon sehr viel unheimlicher. Nichtsdestotrotz bietet der erste Teil von „The Ring“ spannende, solide Unterhaltung, von der man sich allerdings nicht zuviel erwarten sollte.

Bibliographische Angaben:
Suzuki, Koji: „The Ring“ (Übersetzung aus dem Amerikanischen: Liessen, Bernhard & Marburger, Katrin), Heyne, München 2003, ISBN 3-453-86679-7

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