Labels

Sonntag, 29. Januar 2012

„Der Hai von Shinjuku – Sodom und Gomorrha“ von Arimasa Osawa

„Der Hai von Shinjuku“, das ist Oberkommissar Samejima, der im härtesten Stadtviertel Tokios bei den Yakuza berühmt berüchtigt ist. Denn Samejima gilt wie der Hai als Einzelgänger und schlägt – im wörtlichen und im übertragenen Sinne – knallhart zu. Nachdem er zwischen politische Fronten geraten war, wurde der einstige Karrierepolizist Samejima nach Shinjuku abgeschoben, wo er sich im Eingreiftrupp mit Yakuzas, Drogendealern und Waffenhändler herumschlagen muss.

Als es ein Serienmörder auf Polizisten abgesehen hat, beginnt Samejima verstärkt nach dem homosexuellen Waffenbauer Kizu zu suchen, da bei den Morden eine ganz spezielle Waffe benutzt wurde, die nur aus Kizus Werkstatt stammen kann. Samejima begibt sich ins Tokioter Schwulenmilieu und legt seine Fallen aus, um Kizu aufzuspüren und den brutalen Serienmörder zu stoppen.

Die offizielle Sonderkommission gerät währenddessen mit den Ermittlungen ins Stocken – und Samejima macht sich mit seinen investigativen Erfolgen wieder einmal interne Feinde.

Arimasa Osawa schreibt mit „Der Hai von Shinjuku – Sodom und Gomorrha“ nicht nur einen spannenden, rasanten Krimi, sondern übt auch Kritik am Polizeiapparat: Die Polizisten und Yakuza verfolgen die Strategie leben-und-leben-lassen und bilden somit einen Klüngel, der ernsthafte Polizeiarbeit verhindert. Samejima, ein Mann, der sich allein der Gerechtigkeit verschrieben hat, befindet sich also sowohl im Kampf mit den internen Feinden bei der Polizei als auch den externen Feinden der Yakuza.

Der Autor Arimasa Osawa hat sich für seine Figur des Samejima von Raymond Chandlers Philip Marlowe inspirieren lassen. Anfangs, muss ich zugeben, kam mir der knallharte Cop Samejima recht pseudo-cool daher. Doch je weiter sich die Geschichte spinnt, desto menschlicher erscheint auch der Protagonist, der nicht nur um sein eigenes Leben bangen muss.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen